Die älteste bisher bekannte Auskunft über einen selbständigen Hof mitten im Úhlavský Tal (in der Nähe vom Schoss Janovice) stammt aus dem Jahr 1379, als es im Besitz vom gewissen Stach war.
In Jahren 1402-1420 kam der Hof in die Hände vom Jan, mit dem Spitznamen „aus Veselí“ und seitdem wechselte der Hof viele Besitzer. Die erste Erwähnung über die Hochburg ist erst im Jahr 1524 vermerkt und die erste bekannte Beschreibung des Gebäudes stammt aus dem Jahr 1729 und beschreibt so „den Rittersitz Veselí“: er ist zwar aus Stein gebaut, doch sehr verkommen, in dem der Schäfer wohnt. Teilweise ist er mit Schindel bedeckt und teilweise mit Ziegel und ist geschätzt auf die Summe von 150 goldenen Rheinischen.
Im Jahr 1863 kaufte den Hof und das umliegende Land Graf Friedrich Stadion-Thannhausen und lies, mit Nutzung der älteren Konstruktionen, durch den Klatauer Baumeister ein neues Schloss errichten im damals sehr beliebten neugotischen Stil. Weil Graf Friedrich Stadion ungebunden war und keine Nachkommen hatte, übergab er am 6. Januar 1885 Veselí dem Sohn von zentralem Direktor seiner Höfer dem Friedrich Macenauer.
Die Form des Schlosses und seines angrenzenden Parkes dokumentiert die Chronik von Frida, geboren Macenauer, die im Jahr 1893 geboren ist (gestorben 1986) und auf Veselí ist sie mit ihren Geschwistern auf Ferien zum Onkel Friedrich und Tante Anna, geboren Schamberger (Bruder der Frida – Emerich Macenauer war Grossvater der bekannten Malerin und Grafikerin von Emma Srncová), gefahren.
Die Chronik hat uns freundlicherweise die Enkelin von der Frida Macenauer, Frau Alena Johnsson, lebend in Helsingborg in Schweden, bereitgestellt.
Das Schloss war hellgrau mit blauem Schieferdach. Der französische Park, der das Schloss umgab, war auf hohen Untermauerung, also reichte der Zaun nur aus dichten Sträuchen. An beiden Seiten des gut gepflegten Parks lagen zwei Nutzgarten – mit Gemüse und Obst. Gegenüber dem Schloss war ein Gewächshaus, wo Orchideen und verschiedene exotische Pflanzen gezüchtet wurden.
Im unteren Teil des Parks war der Tennis so ungeschickt positioniert, dass die Bälle immer in den Bach fielen. Weil wir Kinder sie ungern gesammelt haben, haben wir die Bälle absichtlich in den Bach geschmissen, damit wir eine Weile von dem Aufsammeln Ruhe hatten.
Der unterer Turmraum war gefüllt von Boden zur Decke mit verglassten Vitrinen voll von tausenden und tausenden Bücherbündeln. Als Fünfzehnjährige saβ ich am gotischen Fenster bewachsen mit Rosen und laβ und laβ.
Über diesem Zimmer war ein Raum mit ausgestopften Tieren. Rundum des ganzen Turms schlängelte sich eine Metallveranda. Am höchsten war das Aussichtszimmer, wo ein grosses Fernrohr stand, mit dem man die Umgebung betrachten konnte. In einen Richtung sah man den Böhmerwald, in der anderen konnte man auch die Stadt Klatovy sehen. In die Kuppel kam man nur durch eine Strickleiter.
Das Turmerdgeschoss hat man angeblich, laut Menschen vor Ort, als Hungerturm benutzt. In der Chronik von Frau Frida schreibt man nichts darüber und in den Plänen ist dieser Turmteil als Kuhstall benannt, aber wer weiss…
Weil Friedrich und Anna Macenauer keine Kinder hatten, überkam das Eigentumsrecht ab dem Jahr 1925 auf den Bruder von Anna - Professor Ludwig Schamberg, bekannten Dermatologen und Erfinder der „Schwarzen Salbe“. Der besaβ den Veseller Hof bis 1931, dann verkaufte er ihr an ing. Adolf Hochbaum, der Veselí bis 1940 hielt.
Auf Wunsch von Gestapo vom 18. November 1940 wurde in das Grundbuch die Rechtübertagung zur Haltung des Hofs auf die Staatsgeheimpolizei des deutschen Reiches übertragen – es war einer der vielen Beispiele, wo durch Gestapo der Besitz von Personen mit jüdischen Herkunft konfisziert wurde.
Nach dem Krieg ging der Hof in die Hände vom Staat und im Jahr 1948 wurde er in die Verwaltung des Staatshofes Luby übergeben. Und im Jahr 1964 hat ihn das Zuchtunternehmen Klatovy genutzt.
Nach dem Krieg polterten in diesem unseren Kinderparadies verschiedene Reiβteufel. Wir waren einmal da und waren entsetzt.
Zur Zeit besitzt das Schloss Oliver Bechinie aus Berlin. Als Nachkomme des Stammes von Jan Bechyně aus Lažany hat er zum Schloss in Veselí eine sehr warme Beziehung, aber es ist eine „Fernbeziehung“. Während eines Besuches im Jahr ist er nicht imstande sich um das Schloss zu kümmern und er ist auch nicht bereit das Schloss zu verkaufen. Der Verband der Hochburg Veselí hat mit dem Besitzer einen 30-Jährigen Pachtvertrag für 1,- Kč im Jahr abgemacht und wir hoffen, dass es uns gelingt mit seinen finanziellen Hilfe, unserem Eifer und hoffentlich auch mit ihren freundlichen Hilfe, das Schloss zu „stabilisieren“ damit sein Verkommen beendet wird.
Verein Hochburg Veselí wurde im Jahr 2014 gegründet zwecks Rettung des Schlosses und für den Zugang der Öffentlichkeit. Als erstes fangen wir mit der Reparatrur des Turmes an, der am wenigsten beschädigt ist. Wir glauben, dass es uns gelingt wenigstens weitläufig dem Turm seine Ähnlichkeit zurückzugeben, die er noch vor 100 Jahren hatte.